REHA - Finish - lIne

22 Tage sind um! JUHU, um es mit dem Slogan eines bekannten Mobilfunkanbieters zu sagen. Und es  hat sich etwas getan, bzw. ich habe etwas gelernt! Da wäre das Erreichen meines offiziellen REHA- Ziels: eine klassische Liegestütz! schmerzt zwar noch, aber da muss man durch; zum inoffiziellen Ziel muss ich leider schweigen *grins; und was habe ich gelernt? nun es ist toll, dass unser Sozialstaat solche Leistungen übernimmt, denn täglich rund 150min Therapieanwendungen aus eigener Tasche zu zahlen ist nicht sehr einfach zu bewerkstelligen; und genau hier fängt das (bittere) Lernen auch schon an: diese Leistungen werden von rund 80% der Patienten in diesen Anstalten (das sind konkret in Zahlen in diesem Zentrum rund 560 PatientenInnen und das alle 3 Wochen ) nicht wirklich angenommen. Man hat das Gefühl, dass sie zum Aufenthalt gezwungen werden und dass ihre Gesundheit, die sie Jahre mit Füßen getreten haben, in den 3 Wochen Aufenthalt noch zusätzlich durch die vielen Anwendungen strapaziert wird. Wie soll man da gesund werden, wenn man "soviel" zu tun hat. Und dann darf man auch nicht wirklich raus auf ein Bierchen, muss drei Mal am Tag gesunde Kost zu sich nehmen und diese permanente Hin & Herwanderei zwischen den Anwendungen. Und dann noch der weite Weg zu den Raucherzonen. Und, und, und, und... Dieser Eindruck ist nicht nur mein subjektiver, sondern ich hatte ja bei den Anwendungen Zeit, um mich mit den Therapeuten unterhalten zu können (gibt ja andere Themen als das Wetter oder Dschungelcamp). Da wundert man sich nicht, warum die Fluktuation des Personals in der Gesundheitsbranche höher ist als im Hygienebereich. Beim Putzen sieht man wenigstens das Ergebnis der Arbeit. Beim Therapieren in diesen Anlagen hört man oft nur was schlechter geworden ist. Das Frustriert. Und daraus kommt der Lerneffekt: diese Therapieanstalten sind der Spiegel der Gesellschaft! Egal wie viel wir aufklären, wie viel Leistung wir reinpacken, es ist ein Tropfen am heißen Stein. Die Gesundheit wird für die meisten erst dann wirklich zu Thema, wenn es fünf vor 12 ist. Paradox, wenn man weiß, wie einfach man präventiv Leben kann. Und genau dort liegt auch die Faszination des Berufs Sportwissenschafter/ Personal Trainer man muss nicht dauernd predigen und mahnen (man wird ja kaum gehört), sondern man kann sich seine Kunden suchen und diese zu einem gesundem Lebensstil coachen. Dies ist eine Aufgabe und die Gesundheit der Kunden ist dies auch wert.

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